BILD am SONNTAG schreibt:

 

So WAU war Fernsehen noch nie!

 

Ich bin ja eigentlich kein besonderer Freund von Quiz-Shows – mich macht es nervös, anderen Leuten beim Denken zuzusehen, erst recht, wenn sie dabei ungeahnte Geldsummen verschleudern – jedenfalls bei den Fragen, auf die ich die Antwort wüsste.
Viele wären das allerdings nicht – ich wäre besser geeignet für übersichtliche Formate wie damals „Am laufenden Band“, wo man sich lauter Sachen merken musste, die man dann hinterher behalten durfte, und dazwischen gab es immer ganz viel Entertainment mit Rudi Carrell.

Etwas in der Art läuft am Dienstag um 20.15 Uhr auf RTL II: „Sitz! Platz! Aus! – Die große Hundeshow“ mit Sonja Zietlow, für die die Show wohl etwas wie eine Herzenssache war: Sie selber setzt sich schon seit vielen Jahren etwa im Rahmen der Organisation „BeschützerInstinkte“ für Hunde und Menschen ein.

Drei Promi-Teams treten gegeneinander an und müssen ihr Hundewissen unter Beweis stellen, bestehend aus Kerstin Landsmann und Ross Antony, Vera Int-Veen und Jochen Schropp und Mirja und Sky du Mont, die Geld für Charity-Organisationen „erspielen“ sollten, die sie sich vorher ausgesucht hatten.
Die Fragen waren ziemlich schlau und schwer genug, dass man wirklich etwas lernen konnte (oder wissen Sie vielleicht, was es bedeutet, wenn der Hund wedelt? – Ich kann Ihnen jetzt schon sagen: Sie irren sich), und die drei Stunden dauernde Show war unglaublich amüsant – das weiß ich, weil ich bei der Aufzeichnung der Show dabei war.
Die Europameister im Hundefrisbee ließen ihre Hunde durch die Luft fliegen, die Hunde der deutschen Rekordmeister- Mannschaft im Flyball schossen mit und ohne Bälle durch das Studio, und die erstaunlichsten Hunderassen marschierten auf, damit die Gäste erraten konnten, wer denn hier der Mischling sei.
Dazwischen gab es immer wieder Tierschutz-Themen, der russische Comedian Leonid Beljakov trat mit seiner unglaublich komisch renitenten Boxerhündin Tschacha und einem ausgesprochen sportlichen Zwergpinscher namens Godzilla auf, während die Rate-Gäste in der Zwischenzeit immer wieder zeigen mussten, wie viel Hundeverstand sie besitzen. Sonja Zietlow führte nicht allein durch die Show: Unterstützt wurde sie von dem Parson Jack Russell Terrier Oskar, den mancher Zuschauer möglicherweise aus den ersten Staffeln von „Hier kommt Kalle“ kennt.
Sonja Zietlow sprach ihn denn auch hartnäckig mit „Kalle“ an, aber das stört keinen echten Fernsehstar, der sowieso seine ganz eigene, charmante Auffassung von seinen Auftritten bewies.
Die Show ist ein echtes Hunde-Spektakel, und in jeder Minute der Sendung wurde (wird!) nicht nur klar, wie wundervoll Hunde sind, sondern auch, dass hier eine Redaktion eine Sendung konzipierte, die wirklich wusste, was sie tat: keine Fehler.
Keine Peinlichkeiten (bis auf die Details, mit denen Ross Antony in kleinen Anekdoten über seine Hunde den Stand seiner Beziehung entlarvte, aber das war selbstverschuldetes Elend und nicht die Schuld der Redaktion), und selbst echte Hunde-Freaks (wie beispielsweise meine Wenigkeit) waren keinen Moment lang unterfordert. Ein Bloodhound einer Rettungsstaffel zeigte, was eine gute Nase ist, und fand nach sechs Sekunden den Besitzer einer Socke, die man ihm vorsetzte (gewöhnlich sucht er eher Demenzkranke oder Suizidgefährdete) – der Yorkshire- Terrier einer zehnjährigen Hundeführerin brauchte nur unwesentlich länger, trieb den Zuschauern aber die Tränen in die Augen. Das passierte sowieso immer wieder: Die Show feierte den Hund. Und das auf RTL II – wer hätte das gedacht! „Sitz! Platz! Aus! – Die große Hundeshow“ ist nichts weniger als ein Hunde-Fest. Und das haben Hunde auch verdient.

 

Mehr über Hunde von Katharina von der Leyen unter www.lumpi4.de

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